Samstag, 19. September 2009

Im Krankenhaus

Ich hatte jetzt schon länger immer wieder starke Magenschmerzen... also bin ich von einer Gastritis (Magenschleimhautentzündung) ausgegangen. So etwas hatte ich schon einmal. Letzten Freitag wollten die Schmerzen aber dann bis Montag mittag gar nicht mehr aufhören und waren stark genug, mir die Luft zum Atmen zu nehmen. Ich bin am Montag gleich zum Arzt, habe aber erst einen Termin für Dienstag bekommen. Da wurde mir dann Blut abgenommen, am Mittwoch dann erneut hin zur "Auswertung" und von da aus wurde ich gleich weiter geschickt zur Ultraschalluntersuchung. Da die Sache mit Namens- und Personenstandsänderung für mich nicht so einfach ist, läuft meine Krankenkasse noch auf meinen alten Namen, das war bei der Anmeldung schon peinlich. Erfasst wurde es dann erstmal mit meinem "Rufnamen" in Klammern. Als ich dann aber von der Ultraschallabteilung gleich zur Notfallabteilung weiterverwiesen wurde, waren sie dort erstmal recht gefordert. Ich musste meine Daten noch einmal angeben und als es dann um meine Versicherung ging und da dann mein alter Name Stand (wie auch in den Ausweispapieren) fragte mich die Empfangsdame verwirrt: "Wie kommt denn das?" Tja, Transsexualität gibts nicht nur im Fernsehen. Ich wurde gleich auf ein Zimmer in der Notfallabteilung verlegt, wo ich noch mehr Blut abgeben musste und mir dafür gleich eine Infusion gelegt wurde. "Sie sind noch Nüchtern?" Äh ja... moment, ich bin seit 2 Tagen Schmerzfrei und jetztgleich Notoperation? Meine Gallenblase und Steine zwischen Leber und Darm mussten dringend entfernt werden. Derweil gab mein Name immer noch ein Problem her. Rechtlich und Versicherungstechnisch hätte ich in ein Mehrbettzimmer mit Männern verlegt werden müssen. Die elegante Lösung war dann ein EInzelzimmer. Gott sei dank konnte ich aber noch mal nach Hause, die wichtigsten Sachen vorbereiten, allen Bescheidgeben und mein Notebook einpacken. Operiert wurde am nächsten Tag. Alle Beteiligten hier sind grossartig, trotz zwangsläufigen Vorwissens werde ich durchgängig als Frau angesprochen und auch behandelt. Gleich Donnerstag früh war die Operation, jetzt werden die entzündeten Bereiche noch mit heftigerer Antibiotika behandelt. Im Augenblick gehe ich davon aus, dass ich Montag entlassen werden.
Dass ich so schnell wieder einen OP-Saal von innen sehen würde, hätte ich auch nicht gedacht.