Montag, 2. März 2009

Werben pro Ana

Ich habe ja vor kurzem schon mal etwas in Bezug auf Anorexia Nervosa (sogenannte Magersucht) geschrieben, und wie ein Journalist dort locker eine Empfehlung abgegeben hat, die Leben kosten kann. Die Mortalitätsrate bei Anorexia Nervosa liegt bei etwa einem Drittel.
Ausgelöst wird die, von den Betroffenen fast liebevoll Ana genannte Krankheit meist durch ein gestörtes Selbstbild, gerade Leute, die von einem höheren Gewicht an abnehmen, finden sich schnell in einem Teufelskreis wieder. Zuerst gibt einem das Abnehmemen ein gutes Gefühl, aber man ist ja immer noch zu fett, und dann wird immer weitergehungert, die Selbstdisziplin zum Lebensinhalt. Es gibt kein zu Schlank - dünner ist immer gleich Schöner in unserer Welt. Wie hat das ganze Angefangen?
Zum grössten Teil mit einer ewigjungen 50 Jährigen. Barbie. Barbie hat Körpermasse, die keine Frau entsprechen kann, und doch nehmen sich viele schon im Kindesalter unterbewusst zum Vorbild. Nun passiert aber noch etwas dämlicheres:
In einer Werbekampagne, die eigentlich gegen ungesunde Obesitität steht und Eltern für die Verbesserung der Ernährung ihrer Kinder einnehmen soll, wird ausgerechnet wieder Barbie herangezogen. Statt Thinspiration (extradünnes Vorbild) diesmal als Fatspiration (Bilder von Dicken zur Abschreckung):
«Werde nicht so dick wie Barbie»
Auch das wieder ein Schuss, der gut nach hinten losgehen kann und gutes Futter für die Pro Ana Foren.

Begegnet bin ich dem Thema übrigens, da ich selbst sehr zum Übergewicht neige und mir im Naschkatzen-Forum öfter Hinweise auf Pro Anas und Anas im Anfangsstadium begegnet sind. Inklusive einiger leidvoller Geschichten von Eltern.
Das Forum selbst allerdings hält nichts vom Krankhungern, dort geht es um Sport, gesunde Ernährung und gesundes, langsames Abnehemen (zu schnell ist eh nicht gut für die Haut, Gesundheit und dauerhaften Erfolg)