Donnerstag, 8. Januar 2009

Die Unsinnigkeit der Diagnose F64

In der 10. Revision der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (Kurz ICD 10) die Diagnose F64 - Störungen der Geschlechtsidentität und der Unterpunkt F64.0 Transsexualität beschrieben.

Diese Diagnose ist Voraussetzung für somatische Masnahmen und spätere Chirurgische Eingriffe.

Dabei ist das ganze Werk in sich paradox. Es gibt Phänomene, wie die Geschlechtsidentität gestört sein kann und eine Person sich für Transsexuell halten kann. Dazu gehören Schizophrenie, regelmässiger, massiver Cannabiskonsum (beides sicher Artverwandt, denn zweiteres ist bekannt dafür, dass es erstes auslösen kann). Wenn eine schizophrene Person medikamentös "Eingestellt" ist oder der Cannabiskonsum beendet wird, verschwinden auch die Probleme mit der Geschlechtsidentität. Schwieriger wird es bei extremen Formen der Selbstverleugnung, internalisierte Homophobie (heute kaum noch ein Problem, da Homosexualität weitestgehend gesellschaftlich anerkannt ist) und Borderline Störung/Syndrom. Da letzteres meist durch Trauma ausgelöst ist und ein falscher Körper letztlich ein solches ist, kann Borderline auch bei Transsexuellen auftreten ohne tatsächlich Ursache und damit Beweis für eine gestörte Geschlechtsidentität zu sein. All diese Störungen müssen im Vorfeld der Behandlung ausgeschlossen werden, denn würde man diese Menschen behandeln, würde man sie zu dem machen, was sie dachten zu sein.

Ein transsexueller Mensch, muss, um eine solche Diagnose zu bekommen beweisen, dass er keine gestörte, sondern eine konsistente Geschlechtsidentität hat.

F64 ist also schon mal entgegengesetzt der Tatsachen benannt.

Das nächste Paradox ist die Einordnung unter F (Psychische und Verhaltensstörungen) und F60-69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen.

Nachdem ein Mensch nun nachgewiesen hat, dass er eine konsistente, eindeutige Geschlechtsidentität hat und psychisch Gesund ist, warum steht das dann da? Weil diese Geschlechtsidentität dem körperlichem Bild, das andere von diesem Menschen haben, entgegensteht.

Ein psychisches Leiden wird also Anhand des Körpers diagnostiziert - oder besser konstruiert.